08.05.2020
Nicht nur in Krisenzeiten: „Ein sozialer Dienst von allen jungen Menschen ist eine riesige Chance für unser Land“, sagt FREIE WÄHLER-Generalsekretärin Susann Enders

Es ist einen riesen Chance für das gesamte Land. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich deutlich, welchen Mehrwert junge Menschen unserem Sozialstaat geben könnten. Denn Wehrpflicht und damit Zivildienst sind seit Jahren ausgesetzt. Damit fehlen zehntausende Helfer im Land, die eigentlich unverzichtbar sind.

München. Wie sehr das Land von Zusammenhalt und Hilfe abhängt, zeigt sich in Krisenzeiten besonders stark. Bayern und Deutschland leben von ehrenamtlichen und freiwilligen Helfern. Die Wehrpflicht und damit der Zivildienst sind seit Jahren ausgesetzt. Damit fehlen zehntausende Helfer im Land, die eigentlich unverzichtbar sind. In Ausnahmesituationen zeigt sich deutlich, welchen Mehrwert junge Menschen unserem Sozialstaat geben könnten. Die FREIEN WÄHLER Bayern fordern daher erneut, über ein verpflichtendes Soziales Jahr für alle jungen Menschen nachzudenken.

Generalsekretärin Susann Enders erklärt: „Ein verpflichtender sozialer Dienst junger Menschen ist eine riesige Chance für unser Land.“ Doch der Mehrwert ist noch größer. Denn das soziale Jahr soll breit gefasst sein und den jungen Menschen die Möglichkeit zur Orientierung und Entfaltung für ihren anstehenden Lebensweg geben. „Durch diese wichtigen Erfahrungen für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit kann die Jugend nur profitieren“, so Enders. "Und in Krisenzeiten, wenn die Gesellschaft unter Druck steht, können wir alle von ihren Erfahrungen profitieren."

Ein Freiwilliges Soziales Jahr für alle kann dabei so attraktiv ausgestaltet werden, dass es auch für alle ein Gewinn ist. Es geht dabei zum Beispiel um Rentenansprüche und um eine Berücksichtigung für das Studium. „Dieses Soziale Jahr müssen junge Menschen nicht zwangsläufig an einem Stück ableisten, sondern können es auch über mehrere Jahre verteilen“, so Enders. Die FREIEN WÄHLER betonen: Durch die Aussetzung der Wehrpflicht haben wir nicht nur Personal im militärischen Bereich verloren. Damit sind ebenfalls die Zivildienstleistenden weggefallen, die ihren Dienst in verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen leisten. Um ein Soziales Jahr für alle einzuführen, langt es aber nicht, die Wehrpflicht wieder einzusetzen, denn diese gilt nur für Deutsche und nur für Männer.

Enders betont: „Viele sind erst durch die Zivildienstzeit und durch diese Pflicht zu ihrem Glück gekommen und haben erkannt, wie wichtig diese Organisationen im sozialen Bereich sind. Bei meiner langjährigen Arbeit im Krankenhaus konnte ich persönlich junge Menschen kennenlernen, die direkt nach dem Zivildienst eine Ausbildung zur OP-technischen Assistentin absolvierten und dann als junge Kollegen wieder zurück ins OP-Team kamen.“

Mit Blick auf das Ehrenamt – Herzenssache der FREIEN WÄHLER – könnten durch das Soziale Jahr wieder mehr Menschen gewonnen werden, die ein Ehrenamt ausüben. Ein Soziales Jahr kann in Rettungsorganisationen wie der Wasserwacht genauso abgeleistet werden wie in Pflegeheimen, Krankenhäusern, beim THW, bei Umweltorganisationen, in kommunalen, ökologischen oder sozialen Einrichtungen oder in Tierheimen. In Zeiten von gesellschaftlicher Spaltung müssen wir dafür sorgen, dass unsere jungen Menschen wieder ein Gefühl für die richtigen Werte und Umgangsformen bekommen. Zudem können in Krisenzeiten, die es immer geben wird, sei es im Bereich Gesundheit, Migration oder bei Naturkatastrophen, diese Menschen flexibler einspringen.


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